Private Debt beschreibt die private Fremdkapitalfinanzierung von Unternehmen. Damit grenzt sich Private Debt von Unternehmensobligationen ab, die am öffentlichen Kapitalmarkt aufgelegt und an einer Börse gehandelt werden können, sowie von Krediten, die von einer Bank vergeben werden.

Die Anlageklasse Private Debt reicht dabei von der Finanzierung grosser, stabiler Unternehmen bis zur Expansions- und Wachstumsfinanzierung. Wachstumsfinanzierungen werden häufig auch als Mezzanine bezeichnet – eine Zwischenform von Eigenkapital und Fremdkapital. Aufgrund der Illiquidität und höheren Komplexität von Private Debt lassen sich höhere Zinsen erzielen.

Private-Debt-Finanzierungen werden meist variabel verzinst und haben eine lange Laufzeit von sechs bis zehn Jahren. Im Unterschied zu High-Yield-Anleihen ist Private Debt weniger zinssensitiv und unterliegt nicht den Schwankungen am Kapitalmarkt.

Fallbeispiel Private Debt

Die in der Schweiz ansässige Firma ist seit vielen Jahren erfolgreich im Lebensmittelbereich tätig. Eine Sicherung der Nachfolge stand an. Die neuen Partner haben danach das Unternehmen mit dem Ziel übernommen, diese im Sinne der Gründer weiter zu führen. Die Fremdfinanzierung setzte sich aus 75% Bankkrediten sowie 25% Mezzanine-Darlehen zusammen. Basierend auf dem Risikoprofil sind auf dem Mezzanine-Teil 5% Cash-Zinsen sowie 5% gestundete Zinsen mit einer Laufzeit von 5 Jahren vereinbart worden.

Quelle: Tavis Capital AG.

Fallbeispiel Private Debt

Ein weiteres Beispiel für private Fremdkapitalinvestitionen ist P2P Lending.  P2P Lending (“Peer-to-peer Lending”) bezeichnet die direkte Fremdkapitalvermittlung zwischen Anlegern und Kreditnehmern über eine Internetplattform. Im Fokus stehen hauptsächlich Finanzierungen für Privatpersonen, Selbständigerwerbende und KMU, welche für traditionelle Bankfinanzierungen zu klein sind bzw. tiefere Finanzierungskosten anstreben. P2P Lending besteht in der Schweiz seit 2008.

Quelle: Hérens Quality Asset Management AG​.